Eigenbau Laser Justier Okular

Eigenbau Laser Justier Okular

Man hat ein Problem, wenn man mal vom Regen überrascht wird, und es in dem Tubus reinregnen sollte. Dann kann man den Spiegel ausbauen , reinigen und das ganze Ding notfalls einsenden, wenn man kein geeignetes Werkzeug hat, um es einzustellen. ACHTUNG, das Reinigen selbst ist schon mit erheblichen Gefahren für die Optik verbunden. Beachten Sie sie Hinweiße unter der Seite der VdS-Fachgruppe. Ein Justierlaser kostet richtig Geld. Alu drehen kann ich nicht , also muß wieder die Schrottkiste herhalten.

Ich habe ein 35er Plastikrohr gefunden. Und eine transparente Filmdose. In die Filmdose wird in den Boden und dem Deckel ein Loch von ca 1 cm gebohrt. Dieses ist bei den transparenten einfach, da genau in der Mitte schon einen kleine Vertiefung vorhanden ist. Somit werden die Löcher genau mittig. Dann werden die beiden Teile miteinander mit Gewebeband verklebt.Die Seite mit dem Deckel auf das Rohr.


Hier der Laser Pointer von Conrad (9,90 Euro)


Ca. 2,5 cm von der Filmdose entfernt werden in dem Kunststoffrohr drei Löcher gebohrt(120 Grad Abstand) und M6er gewinde reingeschnitten. Diese drei Schrauben halten später den Laser Pointer, der dann in einem der Löcher(das in dem Deckel) der Filmdose steckt. Also kann man den Laser mit den drei Schrauben genau mittig einrichten. So sieht das ganze dann ohne Laser aus.


Und so wenn der Laser eingesetzt wurde, so.


Das man später besser erkennen kann, ob die beiden Laserstrahlen aufeinander treffen, habe ich seitlich, ganz am Ende der Filmdose, noch eine Öffnung reingesägt. Nun liegt noch der Schalter des Lasers unzugänglich in dem Rohr. Also habe ich an der Stelle, da muß mann halt ein bischen messen, ein Loch gebohrt und ein M4er Gewinde reingeschnitten. Mit der Schraube, hier mit einem kleinem Pastikknopf, kann man dann den Laser aktivieren.


Nachdem das alle Stellen etwas entgradet und mit Schmiergel geklättet wurden , kann man auch schon testen obs geht.


Es wird das Laserjustier Okular nun solange im Okularauszug gedreht und eingestellt, bis der Laser im Tubus keinen Kreis mehr beschreibt. Man stellt das ganze mit den drei Schrauben (M6) ein. Hierbei ist etwas Geduld gefordert. Bei mir hat es etwas 15 min gedauert. Eine Gewisse Abweichung ist dabei normal, da die Filmdose etwas Spiel im Okularauszug hat. Man kann die Filmdose noch mit Tesa umwickeln, um dieses Spiel zu minimieren. Bei mir hat es einen Abweichung von max. 2 mm auf dem Hauptspiegel gegeben.


So sieht das ganze dann aus wenn es mal ernst werden sollte. "Eintritt" beschreibt den Punkt wo der Laser von der Optik des Teleskops zurückgeworfen wird. Austritt den Laser selbst. Sind also die Punkte fast , oder besser genau übereinander (Bild links), dann stimmt die Optik des Teleskops. Gibt es Abweichungen (Bild rechts) dann ist die Optik verstellt. Die Abweichung wurde hier nur simuliert.Das ganze sollte nun auf jeden Fall genauer sein, als die bekannte Filmdosen Justierung.


Das fertige Laserjustier Okular, der uns viel Geld gespart hat. Eine gute Anleitung, zum einstellen des Teleskops, ist unter Marty's ATMSeite zu finden.


UPDATE:
Das hier gezeigte Justierlaser Okular hatte etwas zuviel Spiel, da ja alles aus Plastik war. Also zog ich mit einem Mess-schieber bewaffnet in den Baumarkt um zu sehen ob man nicht was besseres findet.


Das war , was ich fand. Ein Möbelfuß aus Metall, der hatte genau 30 mm Durchmesser, erschien mir brauchbar. Da ich wußte das da eine Filmdose drüber paßte hätte ich dann genau die 31,7 die ich brauchte. Das andere ist eine alte Box eines Datenbandes(QIC80).


Das Ding wurde in einer Länge von 13 cm abgesägt und dann in ca. 5 cm , vom vorderen Ende, die Aussparung rein gesägt. Der Umfang wurde berechnet und durch 3 geteilt, dann genau in diesem Abstand, die 6 (je 3) Löcher für die Schrauben gebohrt. Das letzte Loch , für den Einschalter (die Schraube mit Knopf) wurde so eingepaßt, das es sich gut ein und ausschalten läßt. Als letztes wurde noch die abgesägte Filmdose über das Rohr (vorderes Ende) gesteckt. Sie läßt sich mit etwas Gewalt und Schmiermittel aufstecken und sitzt satt. Dadurch dehnt Sie sich etwas und hat dann ca 31,8 mm. Den Rest kann man mit etwas Schmiergel abtragen. Nach dem Lackieren, habe ich noch aus der Box des Datenbandes (Milchiges Plastik) eine Scheibe ausgeschnitten die genau in das Rohr paßt. Auf diese Scheibe habe ich zentrisch ein 4mm Loch rein gebohrt und Kreise drauf gezeichnet. Diese wurde mit zwei Tropfen Heißkleber fixiert.


Hier das Teil in Aktion. Mit der Scheibe kann man super den Strahl verfolgen. Kalibriert habe ich dieses mal den Laser in dem ich von meinem Okularauszug das vordere Ende abgeschraubt habe und mittels ein paar Schutzbacken im Schraubstock eingeklemmt habe. So konnte ich den Laser auf eine Entfernung von ca. 3 Metern genau mittig einstellen. Es wird das Laserjustier Okular nun solange im Okularauszug gedreht und eingestellt, bis der Laser keine Kreise mehr an der Wand beschreibt. Diese verbesserte Version brachte noch mal eine Abweichung von ca 8 mm auf dem Hauptspiegel zu Tage.

Auf einem Frame gelandet ? Hier geht zur Hauptseite