Low-Cost Dachsternwarte im Eigenbau - Das Fenster

Low-Cost Dachsternwarte im Eigenbau - Das Fenster

Es war immer mein Traum, eine eigene Sternwarte zu besitzen. Neidisch las ich im Internet immer die Berichte über deren Bau. Nur ich habe so gut wie keinen Garten und eine Straßenlaterne vorm Haus.
Doch aus einem Raum, könnte man etwas machen, auch wenn es nicht das Optimum ist, was sich ein Hobby Astronom vorstellt. Es war ein kleiner verwaister Raum, der dunkel und verstaubt war.


Zuerst riß ich zuerst die Deckenverkleidung ab. Nur so kann ich sehen ob hier ein 'Wechsel' vom Zimmermann gesetzt werden konnte.


Genau dieser Balken soll es sein. Der muß raus. Er liegt vor und nach der Stelle , wo ich ihn raus haben möchte, auf zwei Balken auf. Optimal !


Nach einer Woche war dann morgens um 8 Uhr der Zimmermann da und machte mit den 'Wechsel' rein. Es regnete in Strömen. Es war fürchterlich !


Langen Schauern folgten immer wieder kurze Pausen. Also Plane ab und weiter machen. Zuerst machte ich einen Blendrahmen aus 60X60er gehobelten Rahmen. Danach fing es auch wieder an zu Regnen, Plane wieder drauf. Ich war patschnaß.


Den Rahmen dichte ich mit Blei, Zinkblech und Silikon ab. Das war bei dem dauernden Regen und Trocknen der Stellen, eine echte Herausforderung.


Das das Wasser hinter dem Fenster (oben) abfließen kann , dachte ich mir so ne Art Dachrinne aus. Das heißt, ich habe aus Blei über dem Fenster ein Gefälle nach links, wo das Wasser dann in einer Rinne aus Blei an dem Fenster vorbei laufen kann. Die Stöße und Kanten habe ich gut mit Silikon verspritzt.


Die Scharniere sind ca. 15cm lang und habe eine 6er Welle. Die sollten ausreichen um das Fenster zu tragen.


Das Fenster selbst ist auch aus den 60er Rahmen und mit Doppelstegplatten (leicht) abgedeckt. Ich schätze das Gewicht des kompletten Fenster auf etwas unter 10 Kg.


Verschlossen wird es mit zwei 'Kofferschnallen'. Die halten das Fenster Bombenfest und können mit einem Splint gesichert werden.


Die kleine Stange ist zum aufstellen(Lüften) des Fensters.


(Links) Nun zur Mechanik, die das Fenster offen halten soll. Das Fenster ist mit einer Kette gegen zu weitem aufklappen gesichert. Oben sind zwei Halter (alte Kühlkörper) in den man die Alustangen (Teile einer CB-Antenne) einrasten kann. Das einrasten wird über eine kleinen 3mm Schlitz realisiert.
(Rechts) In der Halterung ruhen die Stangen, wenn man das Fenster geschlossen oder nur einen Spalt offen hat.


(Links) Das ganze geht dann so. Ich öffne das Fenster(event. mit einer Speicherstange) und lasse die beiden Alustangen einrasten. Nun bleibt es schon mal offen.
(Rechts) Nun werden mit zwei weiteren 'Kofferschnallen' die Ketten gespannt. Das Fenster ist nun gegen auf- und zuklappen gesichert. Auch etwas kräftigere Winde können dem Fenster nichts mehr antun. Bei Sturm würde ich aber sowieso nicht Spechteln. :-)) Die Idee mit den Kettenspannern, war eine hervorragende Idee von meinem Astrokumpel Toni, danke an Ihn.


Ein Blick von Außen auf das geöffnete Fenster.

Nun zum Ausblick (Kopfhöhe):

Der Blick nach Osten fast bis zum Horizont.


Nach Süden, etwas durch ein Hausdach gestört, es sollte aber nichts ausmachen.


Und nach Westen, etwas mehr durch Häuser verbaut. Im Norden kann ich den Polarstern noch sehen, wenn ich mich am Rande hinstelle. Ich kann ihn aber nicht zum Einrichten benutzen (Montierung zu tief). Nord/Nordwest ist durch das Fenster bedeckt.


Als erster Test mußte der kleine Pluto auf der Lidl Montierung herhalten. Hier mit Toni. Zur Zeit steht das Stativ auf dem Holzboden. Er ist zwar sehr stabil, aber ich möchte nach einer Lösung mit einer Säule suchen. Der kleine verliert sich in dem fast 1,40m X 1,40m großen Fenster. Die Straßenlaterne liegt, in der Höhe, nun unter mir. Ich werde aber trotzdem noch einen Blendschutz montieren.


Aus einem Reststück Zinkblech lies sich ein spitzen Kartenhalter machen.

Die gemessenen Daten der Sicht im Detail:
Nord nichts
Nord/Ost ab 30 Grad
Ost ab 15 Grad
Süd/Ost ab 10 Grad
Süd ab 10 Grad
Süd/West ab 20 Grad
West ab 40 Grad
Nord/West nichts

Die Fortsetzung mit dem Innenausbau folgt !

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