Low-Cost Dachsternwarte im Eigenbau - Der Innenausbau

Low-Cost Dachsternwarte im Eigenbau - Der Innenausbau

Nach dem das für mich schwerste geschehen war, konnte ich endlich mit dem Innenausbau beginnen. Ich entschloß mich nur Reste, die ich vom Hausbau noch übrig hatte, zu verwenden. Das waren 5 "Ein Mann" Rigibs Platten, ca. 3/4 qm Laminat und ein paar Reste Eckleisten. Die Dachlatten (für den Unterbau) waren zwischen den Betonsteinen, der Terrasse. Ebenso wollte ich ein altes Schrankteil als Regal umfunktionieren.


Auf die Dachlatten Unterkonstruktion schraube ich die Rigibsplatten. Isoliert habe ich nichts. Mit den Laminatresten machte ich eine Verkleidung des Fensters.


Auch oberhalb des Fensters verkleidete ich mit Laminat, hier will ich später ein paar Bilder aufhängen.


Aus dem alten Schrankbrett ist ein schönes Regal für den Okularkoffer entstanden.


Vom Baumarkt holte ich mit schwarze Hartschaumplatten, die ich als Lichtschutz (Laternen) verwendete. Sie werden in die bereits vorhandenen Fensterstangen Halter eingehängt.


Die verlegten Rigibsplatten werden abschließend verspachtelt.


Na wo kommt dieser schöne Fenstergriff her ? Aus der Badewanne. War ein Speicherfund :-)


Nun geht es ans Tapezieren. Das ist eine schlimme Arbeit, die ich gar nicht gerne mache.


Endlich fertig und die Elektroinstallation kann beginnen. Es wird eine Weißlicht und Rotlichtlampe installiert. Ebenso werden an 3 Stellen Steckdosen gesetzt.


Ein kleines Schränkchen bewart die Sonnenfilter und den Telrad auf. Auch ein Speicherfund. Die ersten Astrofotos von mir, hängen an der Decke.


Das Regal, hatte meine Frau noch übrig für mich. Auf dem Regal steht eine alte Stereoanlage.


Normal ist die Sternwarte bis hier fertig. Da ich so sparsam war , habe ich mir noch eine Säule geleistet. Sie ist aus Stahl und 70 X 950mm mit einer 400X400mm Grundplatte. Die Adapterplatte ist aus 20mm Multiplex.


Fertig gestrichen sieht das dann mit der Monti so aus. Aufgefüllt habe ich die Säule mit Sand. Ich werde sie aber noch mit Stahlstreben verstärken, da Sie etwas zum schwingen neigt. Um die Säule will ich 2cm Styropor mit Laminat auslegen, um die Schritte etwas zu dämmen.


Auch der große durfte nun mal "Probe stehen". Der 8 Zoll f/6 schaut sogar aus dem Fenster raus.

Ergänzung:

Die Säule wurde mit 4 weiteren Schrauben nahe an dem Rohr verschraubt und 4 Flacheisen als Verspannung angebracht. Die komplette Säule ist nun mit 20 Schrauben verschraubt. Die Ausschwingzeit reduzierte sich von über 12 Sekunden auf 5 Sekunden. Damit kann ich vorerst leben. Die Restschwingung kommt von dem Holzboden.


Dann wurde noch ein LX200 Interface (Eigenbau) an die H-EQ5 gebaut. Dieses ermöglicht das Autoguiding und eine Fernsteuerung per Remote ein Zimmer tiefer.

Zusammenstellung der Kosten (nur Sternwarte):
Zimmermann für Wechsel noch keine Rechnung (soll unter 100 EUR werden)
Fenster Komplett Material 1,40 X 1,40m 116,76 EUR
Innenausbau mit Elektroinstallation (nur gekauftes Material, ohne Reste zuhause) 46,88 EUR
Also hat die Sternwarte komplett nur 163,64 EUR gekostet. Das nenn ich Low-Cost :-) Klappen kann das nur, wenn man Mut dazu hat alles selbst zu versuchen. Kann ich nicht, gibt es nicht ! Man muß nur notfalls jemand haben, der es einem zeigen kann.

Luxus , nicht geplant gewesen:
Teleskopsäule vom Schloßereibetrieb, Schwingungsarmer Stahl 100 EUR
LX200 Interface(Eigenbau) - Material 31 EUR
Computer Intel MMX 200 Mhz - komplett aus Schrottteilen 0,00 EUR

Ergänzung 2:


Nach der Verspannung mit Flacheisen, hatte sich das Schwingverhalten stark gebessert. Nur der Boden blieb übrig. Die Bretter sind längs auf Balken geschraubt, die dann natürlich quer laufen. Das hatte zur folge, das die Montierung rechts links, fast garnicht schwang, da Sie auf einem Balken steht. Vor/Zurück allerdings um so stärker. Dieses habe ich nun mit einer Holzstrebe , die vorne auf eine Holzwand geht, gelöst. Ich hatte Glück das genau an dieser Stelle ein Balken auf ein Mauerwerk geht. Die Säule schwingt nun beim anstoßen innerhalb 3 Sekunden aus. Beim Fokusieren mit 200X Vergrößerung, merkt man kaum was wackeln. Das kann erst mal so bleiben. Die Idee war von Armin, einem Astrokollegen. Nun habe ich etwas mehr Platz an der Montierung, da die Batterie an dem Balken hängt. Eine Okularablage habe ich aus einem Gehäuserest gemacht und mit Schaumgummi ausgelegt. Man muß sich nur daran gewöhnen, das man aussen rum laufen muß. Das hat aber auch den Vorteil, das man nicht mehr über den Kabelkanal fällt.

Ergänzung 3:

Um die Schwingungen der Säule, beim rumlaufen, zu vermindern wurde ein Loch in den Holzboden reingesägt. Der darunter liegende Holzbalken(Konterbalken) wurde durchgetrennt und ein Wechsel mit zwei neuen Balken eingezogen. Diese gehen von dem Grundbalken links nach rechts.

Die Säule wird dann auf diese neuen Balken geschraubt. Der Holzboden ist nun von der Säule entkoppelt. Das dämpft schon mal die Schwingungen vom Laufen extrem. Die Stabilität der Säule könnte aber noch besser und komplett von der ganzen Decke entkoppelt sein. Ich denke mal über einen weiteren Umbau nach.

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