Das 12Zoll Selbstschliff(Lulatsch) Projekt Teil 2- Das Teleskop

Das 12Zoll Selbstschliff(Lulatsch) Projekt Teil 2- Das Teleskop

Da auf meinem anderen Seiten der Spiegelschliff schon gut erklärt wurde, gehe ich hier mehr auf die Details des Teleskopbaus ein.

Während des ganzen Schleifens führte ich ein Tagebuch 12Zoll_Tagebuch.pdf.
Der Bericht sollte zusammen mit diesem Tagebuch gelesen werden.

Der Spiegel entsteht


Links eine Detailaufnahme eines Bereichs mit 180er Korn geschliffen. Rechts etwa die gleiche stelle mit 320er Korn.


Ich hatte natürlich etwas Hilfe beim Schleifen. Alleine hätte ich das nicht geschafft :-)


Der Bleistifttest auf Sphäre. Rechts nach einer Charge waren keine Striche mehr zu sehen.


Die Beschickung mit 15mü feinem Korn und der "glänzende" Erfolg.


Da es wohl beim Selbstschliff nicht ohne Macken gehen kann, passierte das beim 9mü in der letzten Charge vorm Polieren. Wenn einem das passiert, macht man sich über Kratzer keine Gedanken mehr. Es sind allerdings nur 3qmm von rund 77000qmm. Also nur ein kosmetischer Fehler.


Der Reflextest zeigt , bei abgedunkeltem Raum und Langzeitbelichtung nur noch einen leichten Reflex des Lasers auf der Oberfläche. Der Spiegel ist bis zum Rand auspoliert.


Und so sieht meine Parabel aus. Das Bild ist leider nicht so gut gelungen. Deutlich ist die Kante zu erkennen. Mal sehen ob ich die abdecken muß.


Der Foucaulttest (um 90 Grad gedreht und zweimal gemessen) zeigt 0.975 Strehl bei 1/10tel Lambda. Ich bin sehr zufrieden. Der letzte Sterntest zeigt eine leichte Überkorrektur und einen leichten abgesunkenen Rand. Der Jupiter lässt sich noch mit 400facher Vergrößerung sehr detailreich und scharf abbilden. Ich betrachte den Spiegel als fertig.

Der Hut entsteht


Mit einer billigen Aldifräse werden die Ringe aus 10mm Papelholz gefräst. Allerdings bleiben ein paar 1/10tel Material stehen.


Mit einem Messer trenne ich den Ring aus dem Material und schleife die Kanten mit Schmiergel sauber.


Der Hut wird verklebt und verleimt. An das Brett kommt später der OAZ der auch selbst gedreht wurde. Die Bauanleitung findet Ihr(wenn ich Zeit habe) in der Bastelecke. Das schwarze Material ist Hartschaum und leicht sowie sehr stabil.

Die Rockerbox entsteht


Der Durchmesser für die Höhenräder ist 50cm. Fertig verleimt sieht es dann so aus. Eine niedrige Rockerbox sieht einfach besser aus :-). Den Schwerpunkt zu berechnen sollte man aber nicht vergessen. Die Bretter hinten und vorne muß ich noch kürzen.


Gelagert wird die Rockerbox mit Teflon auf einer Platte "The Power". Das kann ja nur Glück bringen.


Die Ecken(unten) der Spiegelbox habe ich verstärkt. Alles ist aus sehr leichtem 10mm Pappelholz.

Die Fangspiegelspinne entsteht


Ich habe mich für eine exzentrische Spinne entschieden. Sie ist einfach herzustellen und sehr stabil.


Schnell hergestellt und zusammengeschraubt, kann man schon erkennen was es werden soll. Das 0,5mm starke Alublech wird einfach geklemmt. Das hält !


Der 45 Grad Winkel wird mit einer Feder gelagert und mit drei Schrauben verstellt.


Die Spinne ist fertig und im Hut eingebaut. Der Offset ist in die Spinne eingerechnet.

Die Spiegelzelle entsteht


Die Wippen sind mit "Plop" berechnet und werden aus 3mm Alublech geschnitten.


Hinten kann man bei einer so niedrigen Rockerbox nicht schwer genug sein. Also wird die Zelle aus Stahl(Rostfrei) geschweißt.


Der Rahmen der Zelle passt wie angegossen. Schweißen lässt sich das Zeug allerdings schlecht.


Die Zelle ist fertig und wird eingepasst.


So sieht dann der fertig polierte Spiegel in seiner Spiegelbox mit der Zelle aus.

Die Stangenklemmung


Da solch ein Dobson auch mal zerlegt werden soll, ist es schön , wenn sowas schnell geht. Also habe ich mir 8 Alustücke für das obere Ende der 15mm Alustangen gebaut. Geklemmt wird dann das ganze zwischen einem Alustück und einem Metallwinkel.


Hier nochmal von der Seite.

Er ist fertig !


Diesem Tag fiebert man entgegen. Am Ende arbeitet man immer mehr und schneller um entlich mal durchsehen zu können. Ist doch schön geworden, oder ?


Als ultraleichten Blendschutz benutze ich beidseitig geklebtes 2mm Syropor (Heizkörper Iso).


Hier der fertige Hut mit dem 40mm 2 Zoll Okular.


Den Spiegel habe ich chemisch selbst versilbert. Hat dieses mal beim ersten Mal geklappt.

Die Daten: Länge komplett:1840mm
Durchmesser :450mm
Brennweite :1820mm
Spiegeldurchm.:300mm
Öffnungsverh. :f/6,1
Gewicht :14 Kg (komplett mit Oku und allem)

Alles in allem habe ich im Februar angefangen und bin heute (am 10. Juni) fertig geworden. Es hat sehr viel Spaß gemacht und ich blicke etwas traurig auf den leeren Spiegel-Schleifplatz. Er sieht wirklich einsam aus *grins*

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