Das Kanalrohr Dobson

17.12.2003 - Das Kanalrohr Dobson

Verfügbare Ausrüstung:
Teleskop: Eigenbau 4,5 Zoll Dobson (Kanalrohr Mini Dobson)
Okulare: TS Plössl 32mm, Kellner Super 20mm und 10mm, Seben 6,5 mm Plössl,TS 2X Barlow,4mm Celestron Plössl, Rot, Grün und Blau Filter
Sonstiges: Klappstuhl und Zeichenblock.

 

Bericht:
Das Eigenbau Dobson Projekt war abgeschlossen und ich war schon Tage lang heiß darauf es endlich aus zu testen. Aber das Wetter machte mir immer einen Strich durch die Rechnung.
Doch heute waren ausnahmsweise mal ein paar Löcher in der Wolkendecke und der Saturn blitzte kurz durch. Das ist die Möglichkeit mal einen schnellen Blick mit dem Dobson zu riskieren. Das Teleskop war noch nicht mal richtig abgekühlt, da versuchte ich meinen neuen Sucher einzustellen. Ich war überrascht, das er sogar fast stimmte, das war Glücksache.
Also rein mit dem 32er Plössl.
Eine leichte Abschattung am Rande war sofort fest zu stellen, die störte aber nicht wirklich. Man kann schon ganz zart den Ring erkennen und 3 Monde einen links, einen rechts relativ nahe und einen über dem Saturn relativ weit weit.
Nun das 10er Kellner rein , und am Eigenbau Okularschlitten scharf gestellt. Ich mußte ca. 15 mal drehen , bis er scharf war. Die Übersetzung ist fast schon zu fein. Gestochen scharf bis hin zur Cassini Teilung, die teilweise zu erkennen ist. Und ein Kontrast, das einem die Spucke weg bleibt ! Man das hätte ich von einem Kanalrohr nicht erwartet :-) Es dauert ca. 10 Sekunden bis er von rechts oben nach links unten über das Gesichtsfeld wandert.
Ich habe immer wieder am Tubus mit der Hand nachgeführt und mir es noch mal angesehen, sehr schön.
Nun will ich es wissen, das 6,5er Plössl soll rein. Und ... die Cassini Teilung ist nun ganz zu erkennen, verschwindet aber zeitweise wegen dem Seeing. Es sind jetzt nur noch die beiden Monde rechts und links zu erkennen, der dritte ist außerhalb des Gesichtsfeldes. Nun rauscht er schon in ca. 6-8 Sekunden an mir vorbei. Das Nachführen muß mit viel Gefühl gemacht werden , sonst ist er weg.
Ein letzter Versuch noch mit dem neuen Celestron 4mm Plössl vom TS (Normalerweise bekomme ich das erst an Weihnachten, aber meine Frau hat eine Ausnahme gemacht). Und wo ist mein Saturn :-(( Er verschwindet gerade hinter einer fetten Wolke. Also versuche ich es am Mars, der z.Z. fast gegenüber steht. Ich sehe ein kleines Scheibchen mit Andeutungen von Oberflächen Details. Für die schlechte Position des Mars und die doch schon große Entfernung, bin ich recht zufrieden. Mehr ist hier nicht zu erwarten.
Nun ich sehe das der Saturn wieder da ist, also rüber geschwenkt. Mit dieser Vergrößerung von 225 Fach ist der Saturn nicht mehr so scharf wie mit dem 6,5er Plössl aber die Farben kommen sehr schön rüber. Man kann sehr gut das dicke Wolkenband auf der Planetenscheibe erkennen. Der Saturn rast nun in ca. 5 Sekunden an mir vorbei, da wird einem fast Schwindelig :-)). Das Nachführen ist nun sehr schwer geworden, da jede kleine Berührung zum Erdbeben wird. Wenn das Seeing besser wäre und es nicht so bewölkt wäre, käme da noch mehr, da bin ich sicher.
Ein letzter Blick gönne ich dem Gürtel von Orion mit dem 32er Plössl. Ein sehr schöner Anblick mit kreisrunden Sternen, leider war es mir auf Grund der Wolken und der superhellen Straßenfunzel nicht gegönnt M42 zu sehen, das hole ich dann ein anderes mal nach.

Bedienung des Eigenbau Dobsons:
Der Einblick ist mit einem Stuhl sehr bequem. Das drehen geht leicht und ruckelfrei, die Rollen sind ok so. Die hoch und runter Bewegung hakt etwas bei ca. 80-90 Grad, da muß ich noch was machen.

Nun ich bin mit meinem Eigenbau mehr als zufrieden. So eine Leistung hätte ich nicht erwartet, und es macht noch mal so viel Spaß, wenn man weiß das man alles selber gebaut hat. Die Arbeit hat sich gelohnt und ich weiß das ich mir irgendwann mal einen großen Dobson bauen werde.

Viel Spaß beim Hobby und einen klaren Nachthimmel wünsche ich !
Donald Schwab

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