Erster Test der Nachführungsfunktion der Schrittmotor Steuerung

14.03.2004 - Erster Test der Nachführungsfunktion der Schrittmotor Steuerung

Verfügbare Ausrüstung:
Teleskop: Synta/Skywatcher 8 Zoll Dobson auf Rocker Box
Okulare: siehe Ausrüstung (Zubehör)
Sonstiges: Stehhilfe - Astrostuhl, Schrittmotor Nachführung (Mel Bartel)

 

Bericht:
Nach den vielen Trocken Übungen im Wohnzimmer und der Folterung meiner Familie, ist die Sonne mein Test Objekt. Da das Wetter immer noch schlecht ist, konnte ich es nicht mehr abwarten und mußte sehen ob die Nachführung geht. Leider kam die Sonne nur zeitweise sehr kurz aus den Wolken raus.


Wegen dem Design des Zahnriemens kann nicht nicht ohne übersprung eines Zahnes die kompletten 360 Grad fahren. Ebenso ist nur ein Teil des Höhenrades exakt rund geworden. Also habe ich mir div. Markierungen gemacht die ich bei der Aufstellung exakt einhalten werde. So liegt die Lücke im Zahnriemen immer so sie in den Norden fällt und die rundeste Stelle des Höhenrades im Verstellbereich liegt.
Nach einer möglichst genauen Aufstellung, in dem ich die Markierungen auf die Punkte stelle und dann den kompletten Dobson verschiebe, nach Süden und den Tubus mittels einer genauen kleinen Wasserwaage (siehe Zubehör bei Ausrüstung) waagrecht stelle, lasse ich den Dobson mit Goto zur Sonne fahren.

Ich liege etwa eine Okularbrennweite (25er Kellner) links neben der Sonne. Nun das kann an der fehlenden Initialisierung (an was soll ich auch die 2 Sterne Initialisierung vornehmen) oder an dem billigen Kompass liegen.
Ich habe die Sonne mit der Handsteuerung angefahren und dann auf die Koordinaten resetet (Vorher eine aktuelle Planet.dat erzeugen nicht vergessen)
Mit dem 25er Kellner kann ich keine Schwingungen oder Vibrationen feststellen, die Nachführung läuft sauber und ruhig. Nach 15min ist die Sonne immer noch fast zentriert im Okular zu sehen. Das macht Hoffung !
Nun tausche ich das Okular gegen das 10er Kellner mit 2x Barlow aus. Hier werde ich die Drift der Nachführung sofort genau sehen können.
Bei den Versuchen mit Hoch/Runter und Links/Rechts an einem Sonnenfleck , der genau auf einem Fussel im Okular steht, habe ich den Backslash (Getriebespiel Parameter) im Alt- bereich von 23Arc min auf ca 13Arc min reduzieren können. So sollte der Parameter nun genau stimmen. Azi hat bereits gestimmt.
Die Drift AltAz habe ich in ALT auf -2.250 und in AZI auf 2-390 z.Z stehen. Da scheint es am genausten zu sein. Ich orientiere mich immer an dem Sonnenfleck und den Fussel. Wie die Nachführung reagiert bei Verstellung des Drift Parameters kann man so am besten sehen. Man muß hier langsam und im Nachkomma Bereich vorgehen. Die unterschiedlichen Werte werden an den unterschiedlichen Übersetzungen liegen.
Es ist nun über einen Zeitraum von ca 5min mit dieser Vergrößerung keine Drift der Nachführung mehr fest zu stellen.
Für meine Belichtungszeiten im Deepsky Bereich ist das mehr als ausreichend. Da man beachten sollte das man bei längeren Belichtungszeiten mit einer Rockerbox sowieso eine 'Bild Rotation' braucht, bin ich hier mehr als zufrieden.

Die Arbeit hat sich gelohnt ! Galaxien ich komme :-))


Hier nochmal mein kompletter Aufbau während des Versuches. Rechts kann man unten den Akku erkennen.

Übrigens die Strom Reduzierung mit den Vorwiderständen hat was gebracht. Mit einem 7AH Bleigel Akku konnte ich 2 Stunden arbeiten. Die Steuerung incl. dem Laptop hingen dabei an der Batterie. Mit den zwei guten 7AH und dem einem 4AH kann ich also eine Zeit von 5 Stunden überbrücken, das sollte reichen.

Ein kleiner abschließender Test mit Goto hat gezeigt, das nach diesen Einstellarbeiten die Sonne immer wieder gefunden wurde. Sie war trotz der fehlenden Initialisierung immer im 25er Kellner zu sehen. Nicht immer mittig aber noch im Bild.

Danke an Willi Wacker (Starwack siehe Links), der mir hier sehr bei den Parametern geholfen hat !

Nachtrag:

Was bei der Sonne so toll aussah, ergab sich bei Objekten , die nahe am Horizont stehen als unbrauchbar. Hier war natürlich dann vorwiegend der Alt Abtrieb in Funktion, was Mittags bei der Sonne nicht der Fall war. Das Bild sprang auf und ab, die Nachführung war zu grob, als muß ich weiter untersetzen.

Nachtrag 2: Nach dem weiterem Untersetzen der Getriebe bin ich zufrieden:
Der Abschließende Test hat ergeben, das so nun das Optimum rausgeholt worden ist. Visuell ein Genuß, dem Saturn konnte ich 45 Minuten im Okular halten obne nachzustellen. Besser werde ich das mit den Eigenbau Getrieben nicht hinbekommen. Fotografisch reicht es für Belichtungen bis 1-2 Minuten.

Viel Spaß beim Hobby und einen klaren Nachthimmel wünsche ich !
Donald Schwab

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