19.11.2004 - Der 6 Zoll TS Maksutov Cassegrain

19.11.2004 - Der 6 Zoll TS Maksutov Cassegrain

Verfügbare Ausrüstung:
Teleskop: 6 Zoll TS Maksutov Cassegrain auf H-EQ5
Okulare: siehe Ausrüstung (Zubehör)

 

Bericht:
Nach dem ich den Maksutov-Cassegrain hatte, war nur noch schlechtes Wetter. Außer einem flüchtigen Blick auf den Mond, konnte ich den Mak noch nicht richtig testen (siehe Mak Seite in Ausrüstung). Also versuchte ich die Zeit mit der Optimierung zu überbrücken.
Aber heute zeigte sich der Wettergott gnädig und bescherte mir einen fast Sternklaren Himmel. Der First Light teile sich so auf zwei Tage auf. Einen Deepsky Tag und einen Planeten und Mond Tag.

Deepsky Test:
Es war vor ca. 2 Wochen am 6.11.2004 ab ca. 21 Uhr. Kein Mond, klares Wetter , Grenzgröße war ca. 5 Mag. Als erstes Versuchte ich mich an M31. Der Galaxienkern nimmt im 26er 2 Zoll fast den ganzen Bereich ein. Details ist man ja von M31 nicht unbedingt gewohnt. Diese zeigten sich auch mit dem Mak nicht.
Nun versuchte ich M101. Das war ein richtiger Augenbrecher. Man konnte nur etwas vermuten. Finden kann man das Objekt mit dem Mak, nur mit etwas Erfahrung. Es zeigt sich ein feiner Hauch von einem Nebelartigen Objekt, dessen Form man nicht festlegen kann.
Nun noch eine Stufe schwieriger, der Eulennebel. Das Objekt konnte ich mit dem Mak finden, aber ein Genuß war es nicht. Eine Form ist nicht zu erkennen. ich habe verschiedene Filter und Okulare getestet. Keines brachte eine Verbesserung.
OK der Mak ist mit f/13 keine Deepsky Maschine. Also machen wir es Ihm etwas leichter.
Auf zu h&chi Perseii. Ahhhhh, sehr schön ! Beide Sternhaufen passen im 40er 2 Zoll Okular gerade noch ins Blickfeld. Schöne scharfe Sterne, kein Koma an Rand. Ich sah mir die Sternhaufen für ca. 20 min an. Ein schöner Anblick.
Danach blieb ich bei den Sternhaufen und ging zu M15 rüber. Der kleine Sternhaufen wurde mit dem 12,5er Ortho am Rand schön aufgelöst. Und brachte noch genug Helligkeit mit.
Da ich schon in dem Gebiet war , sah ich mir M57 an. Etwas dunklerer als ich es vom f/5 gewohnt bin, aber trotzdem hell genug und richtig groß, mit dem 26er 2 Zoll. Klar als Ring zu erkennen.
Da das nun so gut klappt, rüber zu M27. Das Objekt ist mit dem 40er 2 Zoll gut und klar zu erkennen, die Position der 'Ohren' aber nicht richtig fest zu legen. Mit dem UHC-Filter ging es bedeutend besser.
Gegen frühen Morgen, als Orion etwas höher am Horizont stand, versuchte ich mich noch an M42. In 40er 2 Zoll sehe ich 3 Sterne des Trapezes in M42. Der Nebel zeigt sich ausgedehnt und bietet einen schönen Anblick. Ich bilde mir leichte rötliche Töne ein, wird aber ein Streich der Müdigkeit sein. Mit dem 26er 2 Zoll ist er schon fast Format-füllend. Nun zeigen sich alle 4 Sterne des Trapezes. Ich habe dann noch versucht ein Bild mit der Cannon davon zu machen. Mann, 2 Meter Brennweite nach zu führen ist nicht einfach !!! Es waren nur max 60 Sekunden Belichtung möglich. Es ist dennoch ein recht gutes Bild geworden(in der Galerie).

Der 6 Zoll Mak ist kein Deepsky Spezialist, aber für ein paar Sternhaufen und Nebel reicht es alle mal. Bin auf den Saturn gespannt.

Planeten und Mond Test:
Nun zur heutigen Nacht. Es ist Halbmond und ich begann um ca. 19 Uhr mit den Tests. Das Seeing ist nicht so gut. Alles schwabbelt wie kochende Suppe. Grenzgröße schätze ich auf 4 Mag. Das Teleskop scheint nach 1 Stunde mit Lüfter ausgekühlt, die Nachbarn heizten aber was das Zeug hält :-(.
Erst mal mit dem 40er 2 Zoll auf den Mond. Sehr schön und verdammt hell. Der Terminator zeigt schon viele Details. Wechsel zum 26er 2 Zoll. Der Mond paßt gerade noch ins Blickfeld. Die Details werden immer überwältigender. Ich suche mit als erstes Testobjekt den Krater 'Albategnius' aus. Er beinhaltet mehrere Kleinkrater mit Zentralbergen , die wiederum Zentralberge besitzen. An diesem Kratzer muß ich auf das 12,5er Ortho wechseln. Ich kann im Krater klar und scharf den Zentralberg sehen, er scheint nicht rund zu sein, sondern zeigt eine etwas längliche Form. Der Kleinkrater 'Klein' hat einen Durchmesser von 44km und hat auch einen Zentralberg, der auch gut und leicht zu erkennen ist. Am Rande dieses Kleinkraters erkenne ich noch einen 'Randberg', der sich nur schwer abzeichnet. Am nördlichen Ende des 'Albategnius' erkenne ich gut die beiden kleinen Randkrater und daneben, mittig , einen weiteren kleinen Krater dessen Durchmesser ich auf ca. 2-4km schätze. Hier zeigt der Mak sein waren Stärken. Ich konnte dann noch zum 7er Harry Siebert wechseln, dann schlug aber stark das Seeing zu. Mehr Details kamen nicht zum Vorschein, die Krater waren aber leichter zu sehen. Sehr schön, man könnte stundenlang zu sehen.
Nun fahr ich hoch zum 'Alpental'. Hier möchte ich mal sehen, was geht. Im Alpental ist eine Rille die nur 700m breit ist. Das ist der Härte Test. Ich müßte mit der Vergrößerung auf min 400X um das zu sehen. Das lässt aber das Seeing nicht zu. Dann liegt der Terminator so, daß das ganze Tal in Schatten gehüllt ist. Eventuell gelingt es mir morgen. Die Rille habe ich nicht gesehen, leider. Der Anblick des Tals ist aber so schon ein Genuß.
Mittlerweile stößt Stefan Kuhn zu mir. Er will sich mal die Sternwarte ansehen und einen Blick durch den Mak werfen. Die Schärfe und die Details am Mond scheinen Ihm zu gefallen :-). Das Seeing ist aber wirklich miserabel. Die Sterne scheinen zur Zeit etwas dunklerer als zu Beginn der Nacht. Gemeinsam sehen wir uns noch den Mond an, und versuchen uns an den Plejaden und M31. Das Wetter und der Mond machen die Sache aber recht schwer. Stefan meint, klare Planeten Maschine.
Gegen 22 Uhr sehen wir am Östlichen Horizont den Saturn aufgehen. Endlich, eventuell wird es der Höhepunkt der Nacht werden. Um 22:30 Uhr kann man Ihn im Lidl zu erst sehen (das Rohr ist etwas höher auf der Schiene). Um 23 Uhr ist er auch im Mak zu sehen. Es hebt sich mit dem 40er 2 Zoll schon der Ring vom Planetenscheibchen ab. Mit dem 12,5er Ortho ist der Schatten des Planeten auf dem Ring zu sehen. Schöne scharfe Abbildung, aber das Geschwabel, furchtbar.
Stefan verläßt mich, da ihn die Müdigkeit etwas überkommt. Ich warte noch auf eine bessere Position des Saturn. Um 23:30 steht er dann endlich etwas höher, wenn auch wieder genau über dem Schornstein des Nachbarn. Ich kann zeitweise die Cassiniteilung erkennen, das Seeing ist aber so schlecht, das diese wieder verschluckt wird. Eine gute Aufnahme ist mir an diesem Tag nicht gelungen. Die Zeit wird aber kommen, sicher. Mein Versuch ist aber trotzdem in der Galerie zu sehen.

Der 6er TS Mak ist klar eine Planeten und Mond Maschine, die aber auch eine kurzen Blick zu den helleren Deepsky Objekten erlaubt. Die Detailschärfe am Saturn ist nicht ganz so gut, wie bei meinem 8er Dobson. Das wird aber der Unterschied zwischen 'Beugungsbegrenzt' und 0,96 Strehl sein. Gerade bei der Cassini Teilung wird man den Unterschied sehen. Dann sind da noch 2 Zoll Unterschied. Ein direkter Vergleich ist daher unfair. Ich bin aber mit meinem kleinem Mak sehr zu frieden. Den 8er Dob kann ich in der Sternwarte ja nicht einsetzen, also wird der Mak hier in der Planeten Saison gute Dienste leisten.

Die Bilder dieser Nacht sind in der Gallerie zu sehen.

Viel Spaß beim Hobby und einen klaren Nachthimmel wünsche ich !
Donald Schwab

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