05.10.2003 - Endlich wieder Saturn sehen
Teleskop: | Celestron Newton 114/900 auf EQ-2 |
Okulare: | TS Plössl 32mm, Kellner Super 20mm und 10mm, billige 2X Plastik Barlow |
Sonstiges: | Vesta Pro 680 SC mit Peltier Kühlung, kleine Nachführung. |
Bericht:
Laut Wetter Satelitenbild kommt diese Nacht ein kleines Wolkenloch über die Pfalz, das muß man doch ausnutzen, oder. 21:00 Uhr , der Himmel ist dicht, ich warte. 22:30 Uhr , na endlich, es wird besser, nichts wie raus auf meinen Spechtelplatz. Man ist das Kalt, ich habe 3 Grad gemessen, trotz der langen Unterhosen, friert man sich einen ab :-). Dazu blässt noch ein sehr kalter Wind, der wird das Fotografieren mal wieder nicht einfach machen. Aber wenigstens ist das Seeing besser, bei so einer Kälte. Mein erstes Objekt an dem Abend ist noch mal M13. Ich möchte sehen , oder der Sternhaufen bei dem guten Seeing besser aufgelöst wird. Irgendwie stelle ich mich heute etwas blöder dran, ich brauchte ca. 10 min , bis ich M13 gefunden habe. Ein Blick durch das Plössl und ... ahhhh wunderschön. Ich finde M13 ist einer der schönsten Sternhaufen, immer toll anzusehen. Er ist mit dem Plössl sehr hell und auch bei 'direktem Sehen*' ist der Sternhaufen fast bis in die Mitte aufgelöst. Ich stecke mal das 20er Super Kellner rein. Auch damit sind heute deutlich mehr Details erkennbar als am 20.09.03. Ich habe diesen schönen Anblick versucht im Bild fest zu halten. Aber bereits nach dem ersten Bild verließ mich mein Notebook Akku. Ich hätte Ihn doch noch laden sollen. Nun etwas links hoch zum M57. Ich versuche mich an der Vega auszurichten, die nicht zu übersehen ist. Der Himmel ist wegen dem zunehmenden Mond doch sehr Hell, heute Abend. Aber selbst nach ca. 20 min , hatte ich M57 nicht gefunden. Wie gesagt, heute ist nicht mein Tag, es kann auch an der Kälte liegen :-)). OK , nun rüber zum Mars. Er steht sehr nahe am Mond, trotzdem noch gut zu sehen. Hier ist das Plössl nicht zu gebrauchen, es vergrößert hierbei zu schwach. Ich tausche es geben das 10er Kellner aus. ich brauche unbedingt ein paar Filter, man kann wegen der Helligkeit einfach keine Details erkennen. Dann versuchte ich mich am Uranus, der etwas rechts oben drüber steht. Man kann ein sehr kleines Scheibchen erahnen, keine Farbe. Hier muß eine stärkere Vergrößerung her. Ich werde mir noch ein 4er Plössl besorgen müssen, wäre doch was für Weihnachten :-). Der Uranus steht noch etwas näher beim Mond als der Mars, und das tut der Erkennbarkeit nicht gut. Die Suche nach Neptun, brach ich nach einer halben Stunde ab. An dieser Stelle des Himmels waren einfach zu viele Wolken. Gegen 0:45 Uhr sehe ich im Osten etwas aufgehen, worauf ich schon den ganzen Abend gewartet habe. Der Saturn steht gut erkennbar leicht über dem Horizont. Ich versuche erst mal mit dem 32er Plössl. Selbst bei nur 28 facher Vergrößerung kann man schon leicht den Ring erahnen. Nun das 20er Kellner rein. Der Ring hebt sich schon etwas besser bei 45 facher Vergrößerung ab, ein schöner Anblick. Nun das 10er Kellner rein. Mit 90 facher Vergrößerung ist es ein Traum , den Saturn anzusehen. Den Anblick in Worte zu fassen , ist schwer. Ich sehe eine Planetenscheibe, die schon ohne die Ringe, etwas größer ist als der Mars. Es sind ganz leichte Strukturen auf der Planetenscheibe zu erkennen. Die Ringe sind sauber vom Planet getrennt. Er ist sehr Hell, auch bei dieser Horizont nähe. Bei längerem 'indirektem Sehen' bilde ich mir ein die Cassini Teilung erkennen zu können. Er steht aber noch zu nahe am Horizont um da etwas genaueres sagen zu können. Links neben dem Saturn sehe ich einen kleinen Punkt(Titan ?) , rechts davon zwei weitere, einer ganz nahe einer weiter weg(Mimas und Iapetus ?). Alle sind fast in einer Reihe. Der Saturn kommt aber mit dem Celestron 114/900 super Sauber und gestochen scharf. Noch nie haben sich, bei den anderen Teleskopen die ich hatte, die Ringe so sauber vom Planetenscheibchen getrennt. Ein Traumhafter Anblick !. Es ärgert mich nun um so mehr, das der Akku des Notebook leer ist. Ich bin sicher es ginge noch mehr, aber hier verlassen mich meine verfügbaren Okulare. Ein Versuch mit meiner Plastik Barlow bringt mich fast in die Versuchung das Ding in die Tonne zu treten, aber für den Mond ist sie ja noch brauchbar. Ich freue mich jetzt schon darauf wenn der Saturn zusammen mit dem Jupiter im Januar am Himmel steht. Alles in allem war es trotz den Fehlversuchen, eine schöne Nacht. Bevor mir nun die Zehen abfrieren , mache ich Schluß. * 'Direktes Sehen' bedeutet man sieht genau mittig durch das Okular. 'Indirektes Sehen' heißt , man schaut etwas vorbei am Okular, dadurch kann das Bild auf einer etwas empfindlicheren Stelle der Netzhaut abgebildet werden, und man kann unter Umständen noch mehr Details erkennen. Man sollte man damit Versuche machen. Das einzige Bild von diesem Abend steht in der Galerie bereit. Viel Spaß beim Hobby und einen klaren Nachthimmel wünsche ich ! Donald Schwab |