Eine Spechtelnacht mit Stefan

23.01.2004 - Eine Spechtelnacht mit Stefan

Verfügbare Ausrüstung:
Teleskop: Celestron Newton 114/900 auf EQ-2
Okulare: TS Plössl 32mm, Kellner Super 20mm und 10mm, Seben 6,5 mm Plössl, 4 mm Celestron Plössl, TS 2X Barlow, Grün,Blau,Rot und Hellviolett Filter.
Sonstiges: Vesta Pro 680 SC mit Peltier Kühlung, kleine Nachführung, Infrarotfilter.
Stefans Ausrüstung: Ein Skywatcher 8 Zoll Dobson mit div. Okularen und Filtern.

 

Bericht:
Nach vielen erfolglosen Versuchen, die an der gemeinsamen Zeit aber vorwiegend am schlechtem Wetter gescheitert sind, haben wir es endlich geschafft uns zur gemeinsamen Spechtelnacht zu verabreden.
Wir trafen uns um ca 22:00 Uhr auf meinem Spechtelplatz. Ich war etwas früher da und baute schon mal auf und Nordete meine Montierung ein bis Stefan kam.Ich war gespannt, was ein 8 Zöller im Vergleich zum 4,5 Zöller ausmacht.
Als Stefan kam starteten wir zum Aufwärmen mit M42 dem großen Orion Nebel. Es ist ja schon in meinem 4,5 Zöller ein Genuß ihn an zu sehen. Ich startete mit dem 32er Plössl, hier ist das Trapez nicht zu erkennen, die Helligkeit aber recht stark. Ein Blick durch den 8 Zöller zeigt mir wie hell der M42 sein kann :-) Bei Stefan ist mit der Brennweite schon gut das Trapez zu erkennen. Ich wechsele in meinem 4,5 Zöller zum 10er Kellner. Ich kann nun auch das Trapez gut erkennen, der Nebel verliert aber an Helligkeit. Der Versuch mit dem Hellviolett Filter bringt etwas Kontrast, macht aber nur den Hintergrund etwas dunkler , nicht den Nebel heller, klar.
Es geht weiter mit M31 der Andromeda Galaxie. Wir haben beide die Galaxie schnell gefunden, langsam bekomme ich Übung :-) Wir können beide nur den hellen Kern sehen, keine Spiralförmigen Ausläufer oder so. Die Galaxie erscheint aber bei Stefan etwas heller und größer als bei mir. Ich arbeite mit dem 32er Plössl hier am besten. Mit dem 10er verliere ich zuviel Licht. Was hier noch geht ist das 20er Kellner.
Als nächstes zeigt Stefan mit M1 den Krebsnebel. Was ich sehe ist ein kleines ca. 10mm großes Wischiwaschi Ding, das kaum der Rede Wert ist. Klar das Ding hat immerhin 9 Mag und ist nur 0,08 Grad groß, das brauche ich mit meinem 4,5 Zoller gar nicht erst zu suchen.
Nun steht Jupiter schon etwas höher über dem Horizont und wir wenden uns zu Ihm. Ich sehe mit dem 6,5mm Plössl ein schöne große Planetenscheibe mit den 4 größten Monden. Zwei stehen ganz nahe bei Jupiter, eng zusammen. Nun versuche ich es mit dem 4mm Celestron Plössl. Hier merke ich das mein Teleskop nicht korrekt justiert ist und das hier noch mehr raus zu holen ist. Ich bekomme es nicht richtig scharf.Mit Stefans Laser stellen wir die Spiegel neu ein. Das hat viel gebracht, es wird nun alles scharf. Wir versuchen verschiedene Filter und kommen zu der Entscheidung, das hier der Grün Filter am besten ist. Ich behaupte das rote Auge sehen zu können, Stefan kann es an meinem Teleskop nicht erkennen, er will es bei Seinem suchen. Aber auch hier kann er nicht gut das Auge erkennen. Mit meinem Grün Filter wird das Auge bei Ihm gut sichtbar. Bei mir kann man es nur durch gezieltes und langes sehen erkennen. Der Schatten von Ganymede auf Jupiter ist bei mir zu vermuten, bei Stefan kann Ihn fast ein Blinder sehen, hier merke ich erst mal den großen Unterschied ! Stefans Skyglow Filter bringt hier nicht , habe ich den Eindruck.
Nun wird es aber Zeit um die Cassini Teilung zu testen, also auf zum Saturn. Ich erfreue mich an meinem 4,5 Zöller und der neu gewonnenen Schärfe. Mit dem 6,5er kann ich die Teilung schon gut und ringsum ohne Mühe erkennen. Ich erkenne ein paar Monde, kann aber keine zuordnen. Stefan ruft mich. Er hat die 3er Barlow mit seinem Orto aufgesetzt. Was ich hier gesehen habe, hätte mich fast umgehauen, wenn ich keine Stehhilfe gehabt hätte :-)) Ich sehe ich nur die Cassini Teilung und das Enke Minimum, sonder auch min 4 verschiedene Farben im Ringsystem. Klare Wolkenstrukturen und Farben das mir die Spucke wegbleibt. Ich bin mir nicht sicher ob das ein Dia ist, aber ein Blick in den Tubus zeigt mir , es ist echt ! Also wenn ich groß bin , kaufe ich mir auch so ein Teil :-)) Hier merkt man überhaupt was ein 8 Zöller bringt.
Fazit:
Der 8 Zöller vom Sykwatcher ist dem 4,5 Zöller von Celestron in vielen Punkten überlegen. Ein Wunder kann er aber bei Deepsky Objekten auch nicht vollbringen. Die Objekte werden etwas heller und können so mit stärker vergrößert werden. Wo seine Stärke am besten zu erkennen ist klar in der Planeten Beobachtung und der Vergrößerung und Detailschärfe die man erzielen kann. Als Einsteiger würde ich aber trotzdem ein 4,5 Zöller mit einer Montierung empfehlen, da diese leichter zu Handhaben ist. Wenn man ein Dobson mit der Hand nachführen muß, braucht man schon etwas Übung oder man muß einmal eine Azimutale Montierung bedient haben.

Zum Abschluß habe ich noch ein paar Bilder an diesem Abend mit den Celstron gemacht. Aber leider war es meiner Nachführung etwas zu kalt und ich mußte ohne aufnehmen. Es ist eine schöne Aufnahme von Jupiter dabei , wie Ganymede ganz nahe an Ihm steht. Die Bilder sind in der Galerie zu sehen.

Viel Spaß beim Hobby und einen klaren Nachthimmel wünsche ich !
Donald Schwab

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