29.04.2006 - First Light mit dem Brummer

29.04.2006 - First Light mit dem Brummer

Verfügbare Ausrüstung:
Teleskop: Brummer 8 Zoll Foto Newton
Okulare: 40er 2Zoll, 26er 2Zoll, 15er 1,25 Zoll
Sonstiges: Canon EOS 300D und Vesta 690 SC1.6

 

Bericht:
Nach dem Krimi mit der Herstellung des Brummer oder besser gesagt seiner Cassegrain Version, konnte ich es kaum erwarten endlich mal Licht damit zu sehen.
Als endlich der Tubus von Gerd Neumann da war, konnte ich, noch ohne Schwärzung im Rohbau, ihn einem ersten Sterntest unterziehen. Aber, was ist denn das ? Einen relativ starken Asti. Der Asti ist doch vom Spiegel nicht von meinen Augen, oder ? Nein er kippt beim Fokusieren um 90 Grad. Wo kommt der denn her ? Also die Spiegelzelle noch mal ausgebaut und siehe da die Wippen hatten zu wenig Spiel. Nach dem lockern war der Asti komplett weg. Puhh, das war erst mal ein Schreck :-). Dann konnte er aber sein wahres Gesicht zeigen. Von der Korrektur her scheint es der beste Spiegel zu sein, den ich bis jetzt gemacht habe. Intra und Extra bei 150x zu 100% gleich ! Bis jetzt konnte man bei meinen Spiegeln immer noch eine Kleinigkeit erkennen. Die Sterne sind ganz fein und sehen aus wie im Lehrbuch. Er wäre sicher ein klasse Cassi geworden.

Am nächsten Morgen machte ich mich gleich ans Lackieren und Innenschwärzen des Tubes. Am gleichen Abend ging es dann mit dem Firstlight weiter. Das Teleskop roch noch so schön neu Farbe und glänze im roten Licht der Sternwarte.

Natürlich wollte ich erst mal den Saturn sehen bevor er hinter den Häusern verschwindet. Er stand schon recht tief und schwabberte wie verrückt. Aber die Cassini war zeitweise schon bei ca. 60x gut zu sehen. Der Schatten war auf dem Ring hart begrenzt und das Bild knackscharf. Ich erhöhte bis auf 150x. Hier war dann die Grenze auf Grund des tiefen Standes erreicht. Die Cassini war klar und ohne Probleme zu erkennen.


Die Monde Tethys, Rhea, Dione und Titan waren klar und ohne Probleme zu erkennen. Sehr schön, das ich ihn damit noch sehen konnte.


Ich mußte natürlich versuchen ihn noch mal mit höherer Vergrößerung fest zu halten. Bei ca. 290x war mit der 1,5x Barlow das äußerst Ende erreicht. Die Verwendungsrate lag dabei schien bei weniger als 50%.

Gegen 23 Uhr wendete ich mich dann dem eigentlichen Sinn dieses Teleskops zu. Auf Grund der Lage meiner Sternwarte und der Konstruktion meiner Dachluke kann ich den großen Wagen nur wenige Monate sehen. Deswegen versuche ich den Bereich auch immer aus zu kosten. Ich hielt also mal wieder auf das Deepsky-Objekt was ich am meisten fotografiert habe und was ich dann am besten vergleichen kann, M51.


Im 40er 2Zoll mit nur 22x Vergrößerung waren die Spiralarme so hell das man die Knoten schon direkt sehen konnte. Wow, was eine Schärfe, Klasse ! Der Fokuspunkt ist so gut begrenzt das es keine Frage gibt , ob da noch mehr kommen könnte. Ich freute mich wie ein kleines Kind. Ich bin gespannt was dann der 63mm Fangspiegel noch an mehr Licht bringen wird.


Im 15er mit ca. 60x traten dann noch mehr Details von M51 hervor. ich kam fast nicht mehr vom Okular weg.

Nun noch schnell rüber zu M101. Die war mit 6 Zoll schon ab und zu ein Augenbrecher. Hingedreht und schon flog sie durchs Bild. Ich kann neben dem hellen Kern auch nebelhaft die Spiralarme sehen. Die Spiralarme haben gegen die Mitte hin eine höhere Dichte und sehen etwas heller aus. Als ich auch hier ein Bild mache wollte zog sich der Himmel zu. Als dann die ersten leichten Tropfen fielen machte ich das Dach der Sternwarte wieder zu und Feierabend.

Brummer ist ein würdiger Nachfolger meines bisher besten Sternwarten-Teleskops dem Stummel und wird mir sicher noch viel Freude bereiten. Hoffentlich wird es heute Abend wieder klar. Ich kann es kaum noch erwarten.

Viel Spaß beim Hobby und einen klaren Nachthimmel wünsche ich !
Donald Schwab

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